Dieser kurze und knackige Tipp richtet sich an all die Leute, die vielleicht gerade beschlossen haben, einen Roman zu schreiben, aber noch nicht konkret wissen, über was.
Wenn du nämlich nicht gerade eine Idee im Kopf rumoren hast, kann das Finden eines tragfähigen Konzeptes für ein ganzes Buch schwierig sein.
Oder man hat so vage Ideen … ich würde gerne mal einen Liebesroman schreiben … aber was nun genau?
Vielleicht hilft dir da dieses kleine Experiment weiter.
Finde heraus, was dich bewegt
Bestimmt kennst du das auch, du hast eine (vermeintlich) tolle Idee, aber nach 30 Seiten fängst du an, dich zu langweilen und verlierst die Lust, weiterzuschreiben.
Bei dieser Vorgehensweise geht es nicht darum, eine Idee weiterzuentwickeln, sondern du setzt hier einen Schritt vorher an. Wir möchten herausfinden, welche Art von Geschichte dich anspricht, wofür bringst du dein Herzblut auf, wofür brennst du?
Wenn du das nämlich weißt und konsequent umsetzt, wirst du auch über die anfängliche Euphorie hinwegkommen. Das Weiterschreiben wird dir leichter fallen, denn du schreibst ja über das, was dein Herz bewegt.
Und glaube nur nicht, dass du so genau weißt, was dich bewegt!
Klar wirst du sagen, ja, weiß ich doch alles schon, ich mag Liebesromane, oder ich mag Fantasy, am liebsten mit Drachen, oder was auch immer. Aber du wirst dich wundern, was du alles zutage förderst, wenn du dich selbst einmal genauer hinterfragst.
Ich selbst dachte nämlich immer, ach Liebesromane, das ist was für junge, verklärte Mädels und schmachtende Frauen … und nun stellte ich mit Erstaunen fest, dass ein guter, authentischer Liebesroman mich durchaus faszinieren kann. Es gibt nämlich auch viel Schund. Das war das, was mich eigentlich immer davon abgehalten hat, sowas zu lesen. Ich habe tatsächlich Lust bekommen, selbst einen zu schreiben.
Und noch ein Problem wirst du auf diese Weise lösen können, nämlich wenn du wie ich am liebsten in x verschiedenen Genres schreiben würdest. Du wirst herausfinden, auf was du in allererster Linie stehst, und was eher sekundär ist.
Welche Idee soll ich weiterverfolgen?
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach, aber meist sind es die Dinge, die so banal sind, dass wir an sie gar nicht denken, die aber den größten Erfolg hervorbringen!
- Schreibe dir deine acht liebsten Bücher auf. Also die „acht” ist hier recht willkürlich gesetzt, du kannst auch mehr finden. Aber gib dir ein wenig Mühe, weniger als acht sollten es nicht sein. Denke auch an ältere Bücher oder Filme, nicht nur die, die dir aktuell gefallen.
- Schreibe deine acht liebsten Filme auf.
- Notiere auch deine acht liebsten Serien.
- Schreibe deine acht liebsten Helden auf. Es dürfen auch Antihelden sein, wenn es da welche gibt, die dir gefallen.
- Du kannst auch Szenen aufschreiben, die dich bewegt haben, Dialogie, was weiß ich. Vielleicht auch Punkte an realen Personen, die dich faszinieren oder Begebenheiten aus deinem eigenen Leben. Erlaubt und erwünscht ist alles, was deine Emotionen hochgekocht hat.
- Schreibe dahinter, was dir an den Büchern/ Filmen/ Serien/ Helden etc. am meisten gefällt. Versuche dann, ein wenig zu sortieren. Gibt es Muster oder Themen, die immer wieder aufkommen? Nimm die einzelnen Elemente mal so richtig auseinander.
Auf diese Weise solltest du feststellen können, was die Aspekte sind, die dich immer wieder ansprechen, die dich bewegen und vielleicht sogar zu Tränen rühren. Und Emotionen sind ja, wie wir wissen, das, was auch den Leser/ die Leserin an unsere Romane bindet!
Mit diesen Motiven kannst du nun arbeiten. Es sind vielleicht nur einzelne Aspekte, aber wenn du diese oder jene Idee in deine Geschichte einbaust, wird die Faszination nicht schwinden. So kannst du über die ganze lange Dauer eines Romans bei der Stange bleiben.
Dieses kleine Experiment kostet dich nicht allzu viel Zeit, und glaube mir, es lohnt sich, sich selbst und seine Vorlieben zu kennen. Die jetzt investierte Zeit wirst du später tausendfach einsparen, indem du nämlich nur das schreibst, was dir wirklich gefällt.