Was die Suchmaschine Ecosia mit Autoren zu tun hat

Regenwald
Update vom 29.05.2020: Vor einigen Wochen erreichte mich eine Email von Chris von Click A Tree. Er ist auf diesen Blogartikel gestoßen und hat mir noch viele weitere Anregungen gegeben, wie man ganz einfach beim Surfen im Netz kostenlos und bequem ein paar Bäume pflanzen (lassen) kann, zum Beispiel indem man neue Tabs öffnet, online einkauft oder einfach nur E-Mails schreibt!  Echt super! Genaueres kannst du hier nachlesen.
Aber hier jetzt erst mal zu Ecosia:
Neulich stieß ich in einer Öko-Zeitschrift auf einen Artikel über die Suchmaschine Ecosia. Die pflanzen Bäume, stand da.
Das stieß auf mein Interesse, denn die aktuellen Umweltprobleme auf der Erde lassen einem ja nicht kalt. Es ist schon gruselig, was da vor sich geht und gerade, wenn du Kinder hast, machst du dir ja Sorgen um die Zukunft.
Bisher nutzte ich Google, wie schätzungsweise die meisten von uns. Ohne groß darüber nachzudenken, ich gebe es zu.
Eine Suchmaschine, die ihre Gewinne nutzt, um Wälder aufzuforsten? Interessant.
Es ratterte in meinem Kopf … Bäume. Papier. Bücher. Autoren. Ich. 

 

Also Ecosia? Aber wie funktioniert das überhaupt?

Als erstes kam das Misstrauen. Das ist bestimmt wieder so eine Masche. Bestimmt nutzen die das grüne Deckmäntelchen, um sich hinterrücks mit satten Gewinnen einzudecken. Ist doch immer so.
Eine oberflächliche Recherche ergab, dass offensichtlich nicht nur ich anfangs skeptisch war. Sogleich wird man mit Artikeln überflutet, die sich ziemlich kritisch mit Ecosia auseinandersetzen.
Ich will da gar nicht groß drauf eingehen, sondern dich auffordern, dir selbst ein Bild über Ecosia zu machen. Hier nur in Kürze:

 

Kritik an Ecosia

Kritik an Ecosia ist, dass sie sich von Bing bzw. Yahoo unterstützen lassen, und diese Server nicht mit Ökostrom laufen. Aber mittlerweile betreibt Microsoft seine Server ebenfalls mit erneuerbaren Energien, außerdem besitzt Ecosia inzwischen eigene Server, die selbstverständlich mit Ökostrom laufen. (Quelle: Wikipedia).
Weitere Kritik ist, dass die Ausgleichszahlungen natürlich nur generiert werden, wenn auf die Werbeanzeigen geklickt werden, die bei Ecosia aufploppen. Reines Suchen mit der Suchmaschine bringt nichts, und das scheint vielen nicht klar zu sein. Daher ist die Aussage „Suchanfragen generierten Werbeeinnahmen“ nicht richtig.
Außerdem gibt es natürlich körbeweise Kritik am Firmengründer Christian Kroll und das geht soweit, dass darüber geschimpft wird, dass er mit dem Flugzeug um die Welt fliegt, um den Fortschritt der Aufforstungsprogramme zu überprüfen und er dadurch einen Haufen CO2 produziert.  (Das sagen bestimmt die Leute, die dreimal im Jahr zum Kurzurlaub nach Mallorca oder für eine Shoppingtour nach NY jetten).

 

Vorteile von Ecosia

Laut einem Artikel von Utopia vom 29.03.2019, also ziemlich aktuell, überwiegen aber die Vorteile von Ecosia.
Sie weisen sogar angeblich eine negative CO2-Bilanz auf  – wundert nicht, sie pflanzen Bäume. Aber mittlerweile haben sie auch eine eigene Solaranlage für ihren Strom. Sie geben mittlerweile 100 % ihres Gewinns an Waldaufforstungsprojekte. Früher war es weniger, man findet Angaben von 80 %. Aber nun gut, ob es nun 80 oder 100 Prozent sind, auf jeden Fall eine Menge. Außerdem ist Ecosia eine zertifizierte B-Corporation, eine neue, gemeinwohlorientierte Unternehmensform. Ich kenne diese Unternehmensform nicht, gemeinwohlorientiert hört sich gut an, aber wenn dich das interessiert, mach dir gerne selbst ein Bild. Sie veröffentlichen ihre Finanzberichte monatlich. Wen es interessiert, der kann sich hier in Daten und Zahlen vergraben.
Ecosia hat diverse Videos über sich selbst auf YouTube, auf dem sie über ihre Projekte berichten. Die klingen allesamt richtig schön. Wer möchte nicht ohne viel Mühe mithelfen, ein paar Bäume zu pflanzen, einfach indem man statt Google diese Suchmaschine nutzt? Das ist wirklich nicht schwer. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die Nutzung einer „grünen” Suchmaschine keineswegs ausreicht, unser Leben wirklich klimafreundlicher zu machen.

 

Fazit

Ecosia als Suchmaschine einzurichten, stört wirklich niemanden. Und wenn dadurch nur ein einziger Baum gepflanzt wird, dann habe ich ja schon etwas besser gemacht als vorher. (Allerdings klicke ich wirklich selten auf Werbeanzeigen . Aber ich kann das ja jetzt mal öfter tun) Die ganze Welt kann ich damit nicht retten, und meine Bücher werden trotzdem aus Papier aus Bäumen gedruckt. Allerdings darf man nicht immer alles in schwarz oder weiß einteilen. Sicher hat Ecosia irgendwo seine Schwächen und Nachteile, wenn man nur lang genug bohrt – aber die gibt es überall. Es ist besser, einen kleinen Beitrag zum Wiederaufforsten zu leisten als keinen, sprich, ökologisch gesehen ist es besser Ecosia zu benutzen als es nicht zu benutzen.
Welche Suchmaschine benutzt du? Könntest du dir vorstellen, auf Ecosia umzusteigen?

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