Arbeit mit Testleserinnen und Testlesern – Ein Erfahrungsbericht

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Ein Themengebiet, das die Leserinnen und Leser der Schreibscheune besonders interessiert, sind die Testleserinnen und Testleser. Gerade wenn man das erste Buch beendet hat, sind Testleserinnen und -leser so wichtig! Nur leider hat man sich in der Regel noch kein Netzwerk oder zumindest kein besonders großes aufgebaut.

Viele stellen sich daher die Frage, wie an geeignete Testleserinnen und Testleser herankommen? Aber auch bei allen weiteren Büchern sind wir Autorinnen und Autoren auf zuverlässige Testleserinnen und Testleser mit scharfen Augen angewiesen. Und manchmal haben wir bei früheren Manuskripten keine guten Erfahrungen mit einigen Leserinnen und Lesern gemacht.

Ich freue mich daher, euch hier einen Erfahrungsbericht von Sebastian Lugert präsentieren zu können, der für sein erstes Buch das Testleser-Problem auf eine ganz besondere Art gelöst hat.

Viel Spaß beim Lesen!

 

Gastartikel von Sebastian Lugert

Arbeit mit Testleserinnen und Testlesern – Ein Erfahrungsbericht

Sebastian Lugert

Am 27.02.2021 ist mein erstes Buch “Marketing mit Plan” (https://www.amazon.de/Marketing-mit-Plan-erfolgreichen-Marketingkonzept-ebook/dp/B08VDZQVYP) erschienen. Mir war beim Schreiben wichtig, dass das Buch auch für Menschen gut verständlich ist, die bisher noch nicht viel Kontakt mit Marketing hatten. Daher war für mich von vornherein klar, dass ich mit Testleserinnen und Testlesern arbeiten wollte. Ich selber habe wenig Informationen dazu gefunden, wie man das am besten machen sollte und daher improvisiert. 

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Arbeit mit den Testleserinnen und Testlesern hat dazu geführt, dass das Buch sehr viel verständlicher und einfach besser wurde. Ich wurde in den letzten Wochen schon von verschiedenen “Buchprofis” ganz interessiert dazu befragt, wie ich die Arbeit mit meinen Testleser*innen organisiert habe. Aus diesem Grund erkläre ich hier ganz genau, wie ich vorgegangen bin.

Testlesen vor dem Lektorat

Ich entschied mich, den Testlese-Schritt zu einzubauen, bevor ich das Manuskript an meine Lektorin weitergegeben habe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mein Manuskript fertig gegliedert, in einem gut lesbaren Zustand und war selber ein paar Mal zur Korrektur und für Ergänzungen drübergegangen.

Testleserinnen und Testleser finden: So bin ich vorgegangen

Natürlich habe ich auch Personen aus meinem Bekanntenkreis gefragt, aber die meisten von denen sind bereits sehr gut mit dem Thema Marketing vertraut. Auch das war wertvolles Feedback, das ich natürlich gerne genommen habe. Aber ich brauchte noch eine andere Quelle, wo ich motivierte Testleserinnen und Testleser finden konnte und entschied mich, es mal mit Upwork zu probieren. Upwork ist eine englischsprachige Plattform für die Arbeit mit Freelancern. Dort sind aber auch viele deutsche Freelancer unterwegs. Ich arbeite schon lange immer mal wieder mit Freelancern von Upwork und habe insgesamt gute Erfahrungen gemacht.

Ich habe dort also eine Ausschreibung gepostet und 50 € Honorar für die Arbeit angeboten.

Dies ist der genaue Wortlaut meiner Ausschreibung.

Testleser gesucht für Marketing-Buch

Hallo zusammen,

ich bin gerade in den letzten Zügen, ein Buch über Marketing zu schreiben. (ca. 160 Seiten)

Das Buch soll sehr einfach verständlich und direkt anwendbar sein .

Der Titel ist: Marketing mit Plan – In 10 einfachen Schritten zum erfolgreichen Marketingkonzept

Idealerweise hast du Interesse am Thema oder bist selber selbständig und möchtest dein Marketing verbessern.

Ich bin daran interessiert, ob alles verständlich ist. Wo du ggf. Fragen hättest? Ob es für dich einfach umsetzbar wäre? Und einfach an allgemeinem Feedback.

Zu dieser Ausschreibung lud ich dann geeignete Freelancer ein und erhielt insgesamt ca. 25 Bewerbungen, von denen ich in zwei Durchgängen insgesamt 12 auswählte. Die Durchgänge ergaben sich auch automatisch dadurch, dass nicht alle Bewerbungen gleichzeitig eingingen. Die ersten sechs Testleser erhielten das Manuskript sofort und die anderen habe ich noch etwas vertröstet. 

Insgesamt entstanden somit Kosten von 600 €. Tipp: Wer sein Budget schonen möchte, könnte versuchen 20€ anzubieten und ggf. nur vier Leute in einen Durchgang zu nehmen. Ich denke, das müsste auch so funktionieren.

Aufgabenbeschreibung für die Testleserinnen und Testleser

Nachdem die Kandidatinnen und Kandidaten den Job akzeptiert hatten, bekamen Sie das Buch als PDF zugeschickt und folgende Aufgabenstellung:

Bitte lies dir das Buch aufmerksam durch. Ich hoffe, natürlich, es gefällt dir. Halte dich mit Kritik aber bitte nicht zurück.

Mir wären folgende Punkte wichtig:

  1. Dein allgemeiner Eindruck
  2. Welche Kapitel fandest du am stärksten?
  3. Welche Kapitel fandest du am schwächsten?
  4. Wo waren dir Dinge nicht klar?
  5. Könntest du alles so für dich anwenden?
  6. Gab es Punkte, die dir nicht sinnvoll erschienen?
  7. Welche Punkte würdest du an meiner Stelle unbedingt noch verbessern?
  8. Findest du das Beispiel hilfreich oder wird es dadurch für dich banal?
  9. Feedback zum Punkt Über mich bzw. Über den Autor. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie ich es umsetzen will. 

Zwei Testlese-Durchgänge

Als ich die ersten Feedbacks erhielt, wurde mir klar, dass ich noch erhebliches Potential für Verbesserungen hatte. Gerade die Feedbacks, die ich im ersten Moment sehr schwer akzeptieren konnte, haben wichtige Kritikpunkte aufgezeigt und  letztlich zu sehr wichtigen Änderungen geführt. 

Aus diesem Grund entschied ich mich, zwei Durchgänge mit jeweils 6 Testleserinnen und Testlesern zu machen.

Nach den ersten Feedback nahm ich mir ca. eine Woche Zeit, um teilweise noch erhebliche Überarbeitungen und Ergänzungen vorzunehmen. Bei der Arbeit wurde mir schon klar, um wie viel verständlicher und anwendbarer das Manuskript geworden ist.

Der zweite Durchgang hatte dann zwei Ziele: 

  1. Zu bestätigen, dass ich auf dem richtigen Weg war und das Manuskript besser geworden ist.
  2. Weitere Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, die vielleicht etwas mehr im Detail lagen.

Genau das konnte ich mit dem zweiten Durchgang erreichen. Die Änderungen, die ich nach diesem Durchgang vornahm, waren nicht so tiefgreifend und die Feedbacks zeigten deutlich weniger Unklarheiten und Kritikpunkte. 

Nachdem ich diese Punkte eingearbeitet hatte, hatte ich ein gutes Gefühl und konnte den Text mit einem guten Gewissen zum sprachlichen Feinschliff ins Lektorat geben.

Ich hoffe, diese Erfahrung ist eine Anregung für eure Arbeit und hilft euch ein bisschen weiter. 

Ich habe noch für ein weiteres Thema einen ausführlichen Bericht geschrieben, wie ich vorgegangen bin: Suchmaschinenoptimierung (SEO). Auch das am Beispiel meines Buchs. Falls es dich interessiert, findest du ihn hier.

https://mission-wachstum.de/suchmaschinenoptimierung-seo-selber-machen/ 

Über den Autor

Sebastian Lugert ist leidenschaftlicher Unternehmer und brennt besonders für das Thema Marketing. Er ist Autor des Buchs “Marketing mit Plan – In 10 einfachen Schritten zum erfolgreichen Marketingkonzept”. https://mission-wachstum.de/marketing-mit-plan-buch/ 

Und, was sagst du? Käme für dich die Arbeit mit Upwork in Frage oder hast du sogar schon selbst Erfahrung damit gesammelt?

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