Es war im November 2020, als ich mit dem Schreiben des ersten Bandes der Norland-Trilogie begann. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass die Ursprünge dieser Trilogie tatsächlich schon 5 Jahre zurückliegen.
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Manch eine wird sich wundern, dass die Bücher nur bei Amazon erhältlich sind. Ja, ist schon blöd. Aber BoD hat die Preise erhöht, die Marge ist lächerlich gering und da die meisten sowieso nur Ebooks kaufen, musste ich mich für diese Lösung entscheiden. Ich weiß, das verprellt Leser, die nicht bei Amazon kaufen. Aber ich bin nun mal ’nur‘ Teilzeit-Autorin … wenn ich mal entdeckt werde und groß rauskomme, werde ich das ändern, versprochen, haha!
Um was geht es?
Adreana rettet einen jungen Mann mit ihrer Heilgabe vor dem sicheren Tod. Doch anstatt dankbar zu sein, nehmen er und seine Kumpels die Verfolgung der alleinerziehenden Mutter auf. Adreana muss mit ihrer fünfjährigen Tochter Suza Hals über Kopf fliehen und weiß nicht einmal, warum …
Das ist kurz und knackig der Auftakt der Norland-Trilogie. Natürlich wird Adreana den Grund für die Verfolgungsjagd am Ende herausfinden, aber da tun sich selbstverständlich neue Fragen auf, hehe. Es soll ja nicht zu einfach bleiben.
Die Entstehung der Norland-Trilogie
Im Prinzip hatte ich nur die Geschichte einer jungen Mutter im Kopf, die eine wundersame, geheim gehaltene Gabe hat. Durch eine brenzlige Situation sollte diese Gabe ans Licht kommen und die junge Frau dazu zwingen, von heute auf morgen untertauchen zu müssen. Was für eine Situation das sein sollte, war mir damals noch nicht klar und ich dachte eher, sie müsse untertauchen, weil irgendwelche Wissenschaftler sich auf sie stürzen würden, um ihre geheime Gabe erforschen zu können. Ich hatte schlicht den dringenden Wunsch, eine spannende Verfolgungsjagd zu schreiben, egal wie.
Nicht verwunderlich, dass alles anders kam als geplant. Der Nano 2020 rauschte durch und ich schrieb innerhalb 30 Tage etwa drei Viertel von Band 1. Herausgekommen ist eine rasante Hetzjagd ganz nach meinem Geschmack, ich war total zufrieden (was selten ist mit einem Roh-Manuskript).
Allerdings hätte ich mir damals gewünscht, mir wäre für den Grund der Verfolgung etwas Besseres eingefallen als ein Volk, das aus einer anderen Welt kommt. Warum? Weil die Norland-Trilogie hauptsächlich in ‚unserer‘ Welt spielt und Norland selbst eigentlich kaum eine Rolle spielt … außer dass es eben die Gründe liefert, warum Adreana verfolgt wird. Meine Mutter hat mich kritisiert, dass ich den Titel daher falsch gewählt habe … tja, im Titel-Finden war ich noch nie gut, herrje. Er gefällt mir allerdings trotzdem 🙂
Adreanas Verfolgung war damals als Einzelprojekt geplant. Tatsächlich hätte Band 1 gut alleine dastehen können, wenn nicht eben diese fremde Welt namens Norland im Hintergrund gestanden wäre. Nachdem ich Band 1 einmal überarbeitet hatte, kam ich zu dem Schluss, dass da etwas fehlt. Nämlich die Erklärung, was Norland überhaupt ist und wieso das im Hintergrund so eine große Rolle spielt.
Adreana, meine Protagonistin, hat keinen Bezug zu Norland. Sie ist hier geboren und aufgewachsen und wusste bis vor kurzem nicht mal, dass sie kein ‚richtiger‘ Mensch ist. Das stürzt sie natürlich in gewisse psychische Konflikte und die wollte ich mehr beleuchten, weil es sonst unrealistisch gewesen wäre. Ach, du stammst aus einer anderen Welt? Interessant, aber lass uns doch weitermachen wie zuvor … nein, völlig unglaubwürdig.
Mal wieder im NaNoWriMo geschrieben …
2021 schrieb ich zwischenrein „Mia und der Fluch“ im Nano, und als sie fertig war, entstand im Nano 2022 der zweite Band der Norland-Trilogie. Als mir klar wurde, dass ich deutlich mehr als 100000 Wörter brauchte, um den Roman weiterzuspinnen, entschied ich mich, die Geschichte zu teilen und schrieb also im Nano 2023 den dritten Band.
Die Dunklinge, die in Band 1 nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatten, kamen mir jetzt gerade recht. Mit ihnen konnte ich eine spannende Handlung für Teil 2 und 3 aufbauen. Zu dieser Zeit fand ich gerade Dystopien richtig toll und vermutlich entwickelte sich deshalb die Geschichte in eine solche Richtung.
Diese störrischen Charaktere!!!
Konstantin, den ich eigentlich in Band 1 habe sterben lassen, musste wieder auferstehen, denn er war ein zu interessanter Charakter, um ihn einfach so zu beerdigen. Wie gefühlskalt und rücksichtslos er wirklich ist, hat mich selbst etwas schockiert – so einen scheußlichen Charakter habe ich noch nie entworfen (außer Agatha natürlich, die ist auch ziemlich grauselig). Ich hatte schon Angst, die Leserinnen nehmen es mir übel, dass er im Prinzip etwas glimpflich davonkommt – bisher hat sich zum Glück noch niemand beschwert. Auch das Schicksal von Agatha lag mir im Magen, hätte ich sie härter bestrafen sollen? Meine Testleserinnen waren im Prinzip zufrieden, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Es fällt mir doch recht schwer, meine Figuren richtig leiden zu lassen, selbst die Bösewichte. (Sehr interessant war hier ein Telefonat mit meiner Tante, die meinte, die Trilogie wäre ziemlich brutal. Kann schon sein … leicht gefallen ist es mir nicht, die Figuren so zu behandeln. Aber dennoch finde ich, es gibt weitaus schlimmere Bücher. Für Kinder ist die Norland-Trilogie jedenfalls nichts.)
Und dann Gabriel, der eine ziemliche Wandlung durchmacht. Noch nie war ich so unsicher, was die Entwicklung meiner Figuren anging. Interessanterweise hatte ich sehr viele Probleme damit, unter anderem auch, weil ursprünglich mit Band 1 die Entwicklung der Figuren abgeschlossen war. In Band 2 und 3 habe ich sehr mit den Figuren gekämpft, weil sie recht widerspenstig waren und so bleiben wollten, wie sie waren, aber das ging natürlich nicht! Ich habe jetzt noch die Mahnungen meiner Lieblings-Testleserin im Ohr, Adreana solle endlich mehr Biss und Kanten zeigen. Schwitz, das ging so weit, dass ich eine Szene geschrieben habe, in der Adreana an Agatha blutige Rache nimmt (für was, werde ich hier nicht spoilern, das musst du selbst lesen!). Diese Szene habe ich allerdings wieder rausgenommen, das war mir dann doch zu arg.
Die Schauplätze der Norland-Trilogie
In Konstanz am Bodensee habe ich selbst mehrere Jahre lang gelebt, es war also logisch, dass Adreanas Geschichte hier beginnt. Aus dieser Zeit kenne ich auch Zürich, obwohl ich da nur ein paar Mal kurz war. Da ist mir vor allem die Promenade am Zürichsee in Erinnerung geblieben und das ist auch die Stelle, wo Arion das erste Mal auftaucht. Ich hoffe, meine Erinnerung war soweit korrekt, dass ich die Promenade richtig beschrieben habe und falls nicht, ist es auch egal. Das ist schriftstellerische Freiheit 🙂
Die Hetzjagd ging weiter über Genf (kenne ich nicht, aber es gibt ja Google Maps) nach Annecy und ich muss euch dieses Städtchen echt ans Herz legen. Es ist soooo schön da. Ich bin normalerweise jemand, die niemals zweimal an den gleichen Ort in Urlaub geht, aber Annecy … da war ich schon insgesamt viermal. Der Ort hat mich irgendwie gepackt … falls du mal Zeit hast, fahr hin, es ist eines der hübschesten Städtchens Frankreichs.
Für das Finale von Band 1 am Älplisee bei Arosa habe ich mir Hilfe in einer Facebook-Wandergruppe gesucht 🙂 Ich habe folgendes geschrieben: „Guten Morgen, ich habe ein etwas ungewöhnlicheres Anliegen . Ich bin Autorin und „brauche“ für meinen neuen Roman einen real existierenden Skiort in der Schweiz, von dem man im Dezember so ca. 2-4 h hoch in die Berge (mit Schneeschuhen vermutlich) zu einem einsamen See wandern kann. Der See sollte zumindest auf der Karte einen Namen haben.“ Ja, und dann kamen viele ganz wunderbare Vorschläge, die ich natürlich mit Maps überprüfen konnte. So kann Recherche auch funktionieren!
In Band zwei reisen wir ja nach England und ich gestehe, ich war noch nie im Lake District, wo meine fiktive Figur Yasmina lebt. Warum ich den Lake District ausgewählt habe, weiß ich gar nicht mehr so genau, vermutlich, weil es da so viele Seen und Wasser gibt.
Ich bin sehr froh, dass man heutzutage mithilfe von Google Earth und Maps sich alles ziemlich genau anschauen kann, sodass man nicht unbedingt gezwungen ist, hinzufahren. Die Szenen an der Fährstelle in Portsmouth habe ich mir mit dieser Hilfe so gebastelt, diesen Bootshafen neben der offizielen Anlegestelle gibt es also wirklich. Auch der Weg von der Autobahn zur Fähre ist von Maps inspiriert.
Das Finale der gesamten Trilogie – also in Band 3 – findet in Göschenen in der Schweiz statt. Ich habe viel herumüberlegt, nach mystischen Orten gesucht, dann nach Orten, die seltene Erden enthalten (weil die Dunklinge ja auf solche Mineralien stehen) und bin dann doch wieder in der Schweiz gelandet, weil das den Kreis sehr gut schließt. Dort unter dem Berg werden tatsächlich interessante Mineralien vermutet, sodass das auch passt. Ich glaube, das Bild des Stausees, die Karte davon und ein paar Videos von freundlichen Menschen, die den Stausee gefilmt haben, waren die ganze Zeit auf meinem Computer offen …
Und Dänemark am Schluss? Nun ja, nahezu alle bisherigen Schauplätze waren ja durch die Dunklinge zerstört, da blieb nicht mehr viel … und ich mag die nordischen Länder.
Die Überarbeitung …
… dauerte natürlich ewig, bei drei Bänden. Der Plot war auch ziemlich kompliziert geworden, so dass ich teilweise selbst nicht mehr durchblickte. Viele Puzzleteile fehlten und flogen nur so herum. Ich musste tausende lose Fäden miteinander verknüpfen, das war eine logistische Herausforderung. Ich weiß wirklich nicht, wie oft ich alles hinwerfen wollte!!! Der Artikel „Eine Schreibblockade der Hölle“ entstand zu jener Zeit und noch ein zwei andere, mit deren Hilfe ich versuchte, meine Figuren zu zähmen und über die Herausforderung sinnierte, eine ungeplante Fortsetzung zu schreiben.
Genügend Testleser zu finden, die sich durch alle drei Bände hindurchlesen, war ebenfalls nicht so einfach. Zum Glück verfüge ich mittlerweile über ein relativ gutes Netzwerk (aber neue zuverlässige Testleser sind immer willkommen. Melde dich gerne bei mir!).
Meinem Coverdesigner bin ich auch sehr dankbar, dass er es hingekriegt hat, noch kurz vor Weihnachten 2024 wenigstens Band 1 zu designen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, die Trilogie komplett gleichzeitig zu veröffentlichen, aber ich musste einsehen, dass das nicht funktioniert. Schade, es hat dann tatsächlich bis Ende Februar gedauert, bis auch Band 3 endlich rauskam. Aber ich muss mir selber an die Nase fassen – jetzt haben wir Juni, und dieser Artikel erscheint … peinlich.
Jetzt ist die Trilogie da …
… und ich hoffe, du hast Lust gekriegt, sie zu lesen. Oder wenn du sie schon gelesen hast, dann lass mir doch eine 5-Sterne-Bewertung bei Amazon oder der Plattform deiner Wahl da 🙂 . Würde mich freuen!
Was ich jetzt schreibe? Ich habe eine kleine Umfrage gestartet, wo ich meine Leserinnen und Leser gefragt habe, was sie lieber lesen würden: Eine Zeitreise-Geschichte oder eine Dystopie. Die Zeitreise hat knapp gewonnen. Und das … wird auch richtig gut!