NaNoWriMo 2019 – vielleicht mal anders?

NaNoWriMo 2019 - vielleicht mal anders

Es ist Oktober und der Countdown läuft. Bald beginnt wieder der Schreibwahnsinn im November und alle, die sich darauf einlassen, werden Tag für Tag aufs Neue ihre Wortzahlen herunterschreiben, stöhnen, jammern, triumphieren.

Was ist der NaNoWriMo?

Ganz kurz: Es ist der „National Novel Writing Month“, der Monat, in dem Schriftsteller aus der ganzen Welt sich hinhocken und in 30 Tagen 50000 Wörter herunterschreiben. Heraus kommt natürlich kein fertiger Roman, aber immerhin eine Rohfassung, mit der es sich weiterarbeiten lässt. Und das in  etwas mehr als vier Wochen. Eigentlich unglaublich.
Ich habe lange überlegt, ob ich in diesem NaNoWriMo 2019 teilnehmen soll. Eigentlich passt es mir nämlich überhaupt nicht. Ich bin heute, Anfang Oktober bei ca. 64000 Wörtern bei Band 3 meiner Drachenland-Saga und werde voraussichtlich bis November nicht fertig.
Was soll ich tun? Unterbrechen und etwas Neues schreiben? Blöd, dann komme ich wieder aus der Geschichte raus.
Zu Ende schreiben, die Wörter mitzählen und dann mitten im NaNo was Neues beginnen? Aber was? Aus dem Bauch heraus, das funktioniert bei mir leider nicht wirklich.
Noch dazu hätte ich, räusper, eine Menge zu überarbeiten. Wäre es nicht sinnvoller, erst einmal die alten Manuskripte auf Vordermann zu bringen und sich dann wieder etwas Neues vornehmen?

Also kein NaNoWriMo 2019?

Vielleicht geht es dir genauso. Möglicherweise bist du gerade in einer Überarbeitungsphase. Oder du hast keine Zeit, weil du ein Kind bekommen hast. Oder eine neuen Job angefangen, eine schwere Krankheit durchgemacht hast. Oder weil du vielleicht gar keine Romane schreibst, sondern bloggst, Sachbücher schreibst, Kurzgeschichten oder Gedichte produzierst. Die Gründe, warum man den NaNo sausen lassen muss, sind vielfältig.
Allerdings könnte man den NaNo-Flow, die wahnsinnige NaNo-Motivation auch in andere Bahnen lenken.
Wer sagt denn, dass man unbedingt 50000 Wörter schreiben muss? Natürlich ist es klasse, wie rasch man vorwärtskommt und was man leisten kann, wenn man „muss”. Das würde ich jedem raten, das einmal mitzuerleben. Also mindestens einen richtigen NaNoWriMo würde ich ausprobieren. Zumindest wenn die äußeren Umstände stimmen, also  keine schwerwiegenden Gründe dagegen sprechen, wie ich sie oben aufgezählt habe. DAS MUSS MAN MAL ERLEBT HABEN!

Allerdings, bevor du gar nicht mitmachst, wie wäre denn Folgendes:

Nutze den NaNoWriMo 2019 und seine Motivation auf deine eigene Weise

Schließlich schreibt jeder den NaNo für sich. Und kein Mensch stört sich daran, wenn du statt 50000 nur 20000 Wörter schreibst. Oder noch weniger oder viel, viel mehr. Hab ich alles schon gesehen.
Wie wäre es, wenn du den NaNo auf deine eigenen Bedürfnisse anpasst und dir selbst Ziele steckst? So kannst du diese unglaubliche Energie, die in diesem besonderen Monat steckt, produktiv für dich nutzen.
Was für Projekte hast du am Laufen? Sicherlich haben sie irgendetwas mit Schreiben zu tun. Du könntest dir also vornehmen, z.B.
  • Jeden Tag eine Stunde zu überarbeiten bzw. teile deinen Roman in 30 Häppchen auf, von denen du jeden Tag eines bearbeitest (aber das ist schwierig, weil ungleichmäßig. Schließlich gibt es auf manchen Seiten nichts zu beanstanden und an anderen sitzt man stundenlang)
  • Jeden Tag eine Stunde plotten. Oder du setzt dir für jeden Tag Plotziele, also Tag 1-15 Plot ausarbeiten und Tag 16-30 Charaktere ausfeilen, oder umgekehrt. Da gehört natürlich ein bisschen Planung dazu, also du musst dir überlegen, was du an welchen Tagen machen möchtest. Viele machen das auch im Oktober, um sich auf den NaNo vorzubereiten, aber warum eigentlich nicht im „Schreibmonat” selbst? Schau mal hier, hier findest du eine ungefähre Anleitung, wie ein solcher Plotplan aussehen könnte.
  • Jeden Tag ein Gedicht schreiben.
  • Jeden Tag X Stunden recherchieren. Auch hier ist eine ungefähre Planung vorher sinnvoll.
  • Jeden Tag einen Blogartikel schreiben.

Und so weiter, und so weiter.

Warum solltest du das tun?

Wenn du beim NaNoWriMo 2019 nicht mitmachen willst, kann du dennoch von diesem Wahnsinns-Flow profitieren. Alle schreiben im November! Diese Chance solltest du nutzen, bei deinen Projekten vorwärtszukommen. Unterm Jahr haben wir doch alle gute Ausreden, um nicht tätig zu werden, aber im November, wenn alle schreiben, wird das schon schwieriger.
Und November ist echt der passende Monat – aber hier habe ich die ganzen Vorteile schon detailliert aufgezählt.
Hei, jetzt hast du noch genügend Zeit, dich vorzubereiten – nutze diese Zeit und profitiere von dem Kreativitätsschub, der uns alle im November erfasst.
Viel Erfolg!

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