Simpler Schreibtipp, der deinen Schreibstil verbessert

Simpler Schreibtipp, der deinen Schreibstil verbessert

Hier ein kleiner Schreibtipp zur Verbesserung deines Schreibstils.

Wie verbessere ich bloß meinen Schreibstil?

Aufgefallen ist es mir, als ich eines Tages völlig genervt das Synonyme-Wörterbuch gewälzt habe, und das fast bei jedem Absatz.
Ich verwende sehr oft die gleichen Formulierungen und Satzkonstruktionen! Das gibt’s doch nicht!

Hier muss Abhilfe her. Nur wie?

Die Erkenntnis kam mir, als ich ein Buch las, wo die Autorin hinten auf dem Klappentext für ihre schöne Wortwahl gelobt wurde.
(Leider weiß ich nicht mehr, welches Buch das war. Jedenfalls war es aus der Bücherei. Dort bin ich Stammgast. Irgendwann werde ich es wieder finden.)
Als ich das Buch las, war ich angetan von den ungewöhnlich ausdrucksstarken Formulierungen. Ein bisschen Neid war auch dabei. So ein toller Schreibstil! Warum kann ich mich nicht so ausdrücken?

Ich stieß noch auf weitere Bücher, wo ich gezielt nach wortgewaltigen Sätzen suchte. Solche Formulierungen sind wirklich ein Genuss für die Ohren (oder die Augen? Wahrscheinlich das Empfinden des Schriftstellers).

Schreibanfänger? Kein Problem.

Schlechte Bücher gibt es natürlich auch. Wenn ich schon in den Rezensionen lese, der oder diejenige klatscht Halbsätze hintereinander im Stile eines Siebtklässlers hin, dann kaufe ich das Buch nicht. Solche grauenvollen Ergüsse bringen dich nicht weiter, also schau, dass du die Finger davon lässt. Oder zumindest „bewusst” liest, nach dem Motto: So grässlich werde ich niemals schreiben. Viele Schreibanfänger formulieren ihre Sätze ungeschickt, wählen die falschen Worte, benutzen zu viele Adjektive/Adverbien, beschreiben doppelt und so weiter. Es fehlt das sprachliche Geschick. Aber mit diesem kleinen Schreibtipp lässt sich der eigene Schreibstil rasch verbessern. Wer sich noch weiter informieren möchte: Dazu habe ich schon gute Methoden aufgelistet, nämlich HIER und HIER.

Schreibtipp: Aufschreiben!

Irgendwann hatte ich genug davon, solche schönen Formulierungen nur zu lesen. Ich nahm eine Kladde und schrieb die schönsten Wortkompositionen hinein. Der Hintergedanke war dabei, naja, ich könnte ja mal die eine oder andere Konstruktion in meine Texte einfließen lassen.

Abschreiben? Kopieren? Hilfe, ein Plagiat?

Also ganz so eng würde ich es nicht sehen. Schließlich sind einzelne Wörter nicht patentiert oder fallen unter das Urheberrecht. Und auch zwei Wörter hintereinander, die gleich sind, kann man wirklich nicht als Kopie bezeichnen. Anders ist das natürlich mit längeren Textpassagen. Aber das weißt du ja.
Was aber wirklich dabei rauskam, war eine erstaunliche Erweiterung meines Wortschatzes beziehungsweise der Kombination von Satzgliedern, Phrasen und Ausdrucksweise. Ich entwickelte eigene neue Metaphern einfach dadurch, dass ich lernte, wie andere Autoren das machen. Eins zu eins kopiert habe ich sie nämlich dann doch nicht, alleine aus dem Grund, dass ich zu faul war, das Heft von meinem Lesesofa zum Schreibtisch zu bewegen. Aber irgendwie war da was im Kopf …

Nur Abschreiben bringt wirklich was

Und wenn du jetzt (so wie ich am Anfang) glaubst, es reicht aus, diese schönen Wortkreationen einfach nur in guten Büchern zu lesen, dann kann ich dir gleich sagen, das ist verschwendete Zeit. Nur durch die Interaktion von Hand und Hirn bewegt sich nämlich wirklich was im Kopf. Und Tippen zählt nicht. Du musst schon per Hand schreiben.
Der Vorteil ist außerdem, da du von vielen verschiedenen Autoren kleinere Textausschnitte „klaust”, kannst du dir die sprachlichen Muster und stilistischen Feinheiten aussuchen, die gut zusammenpassen und daraus deinen eigenen Stil entwickeln. Das funktioniert ganz automatisch (aber halt nur, wenn du es auch TUST).

Ich habe mir nicht nur besonders schöne Metaphern aufgeschrieben, sondern auch originelle Einleitungen oder Argumentationen. Oder Satzkonstruktionen, auf die ich im Leben nie gekommen wäre. Einfach alles, was mir an einem Text gut gefallen hat.

Kleiner Tipp: Achte auf

  • Metaphern/ Vergleiche – es geht hier um originelle, passende Vergleiche, nicht um ausgelutschte Phrasen
  • Beschreibungen – welche Formulierungen schaffen es, dass ich die Szene/den Schauplatz bildlich vor mir sehe?
  • Wortwahl – welche Wirkung hat das Wort auf mich?
  • Sätze/ Satzkonstruktionen – welche Satzkonstruktion liest sich flüssig und schön?

Schön schreiben muss man üben

Dein Schreibstil wird sich auch mit diesem kleinen Schreibtipp natürlich nicht von heute auf morgen ändern. Dazu muss man – wer hätte das gedacht – viel schreiben. Üben. Schreiben.
Mittlerweile freue ich mich ein bisschen aufs Überarbeiten, denn ich fühle mich jetzt besser gerüstet. Es macht Spaß, einen Satz so umzuformulieren, dass er wie ein köstliches Gericht auf der Zunge zergeht.

Kauf dir ein Heft und fang an

Ich habe mir angewöhnt, meine Kladde und einen Kugelschreiber neben mir zu haben, wenn ich lese. Wenn das Zeug weit weg ist und ich aufstehen muss, siegt oft die Faulheit. Mach es dir so einfach wie möglich.

Hast du schon einmal Passagen aus einem Buch abgeschrieben? Sicher bin ich doch nicht die Einzige …

Gib deinen Namen und deine Email-Adresse an. Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht!. Name and Email fields are required