Der NaNoWriMo naht – Zeit, Vorbereitung zu treffen

Vollmond Der NaNoWriMo naht – Zeit, Vorbereitung zu treffen

Der NaNoWriMo naht – Zeit, Vorbereitung zu treffen

Langsam werde ich nervös. Der Oktober und dann der November nahen mit rasendem Tempo – und ich habe noch keinen richtigen Plan, was ich schreiben werde. Allerhöchste Eisenbahn zur Vorbereitung!

Falls du den Begriff NaNoWriMo oder noch mehr abgekürzt NaNo noch nie gehört hast, empfehle ich dir, hier nachzulesen.

Falls du noch zu viele angefangene Projekte offen hast und eigentlich nichts Neues anfangen willst, schau doch mal hier. Hier sind einige Ideen, wie du den Flow des NaNos optimal und individuell auf dich abgestimmt nutzen kannst.

Bist du ein Planner oder ein Pantser?

Diese aus dem angelsächsischen Sprachraum entnommenen Begriffe bedeuten im Klartext, dass du entweder deine Romane durchplanst, also akribisch plottest, oder dass du deine Geschichten aus dem Bauch heraus schreibst.

Im letzteren Fall könntest du dich natürlich entspannt zurücklehnen und auf den November warten – du könntest aber auch die Zeit nutzen, um dir einen Schreibbuddy zu suchen (ob einen realen oder virtuellen ist egal) und dir vielleicht ein hübsches Büchlein anzufertigen, in dem du deine Fortschritte notieren kannst. Oder schau einfach mal bei den folgenden Tipps, die ich gleich aufliste. Die meisten Autoren sind ja keine reinen Pantser, sondern irgendwelche Mischwesen dazwischen. Such dir einfach das heraus, was passt.

Tipps zur Vorbereitung auf den NaNoWriMo

Ich kann nicht schreiben, ohne dass ich zumindest im Groben weiß, was in der Geschichte passieren wird. Das setzt mich dermaßen unter Druck, dass ich schon jetzt, im September, total nervös werde. Ich habe nämlich keine Lust, nur Wörter zu produzieren, die ich dann beim Überarbeiten alle wieder rausschmeiße.

Dazu habe ich mir folgende Vorgehensweise überlegt, die sich so nach und nach aus meinen bisherigen Versuchen, Romane zu schreiben, herauskristallisiert hat.

Schritt 1: Ideen sammeln und die Grundidee des Romans finden

Hört sich so einfach an! Aber was habe ich mir schon den Kopf zerbrochen, um einen richtig genialen Plot zu finden, der alle Leserinnen bis nachts um drei das Buch bis zum Ende durchhecheln lässt!

Dazu nehme ich mir mehrere Blätter Papier und brainstorme. Hier ist alles erlaubt, was mir durch den Kopf schießt. Manchmal brauche ich mehrere Anläufe, bis ich die zündende Grundidee für den Roman gefunden habe, sprich mehrere Tage. Das ist manchmal frustrierend, aber es lohnt sich, sich nicht mit dem Erstbesten zufriedenzugeben.

Schritt 2: Einen Pitch schreiben

Das habe ich bisher fast nie gemacht, aber dieses Mal nehme ich es mir vor. Das macht es einfacher, den Plot auszuarbeiten, nicht vom Thema abzukommen und die Prämisse nicht aus den Augen zu verlieren. Bei Marcus Johanus steht genau, wie man einen Pitch schreibt.

Ein Pitch kann eine gute Vorstufe für einen Klappentext darstellen.

Schritt 3: Die Prämisse formulieren

Die Prämisse ist ziemlich wichtig, auch wenn ein Autor mit etwas Textgespür sie meist intuitiv anwendet. Wenn du nicht weißt, was eine Prämisse ist, lies dir diesen Artikel durch. Hier steht auch, wie man eine Prämisse formuliert. Wenn die Grundidee deines Romans stimmig ist, ist das eigentlich nicht viel Arbeit.

Schritt 4: Die Heldin bzw. die wichtigsten Charaktere ausarbeiten

Sie sollte eine Entwicklung durchmachen, sympathisch sein und die Leserinnen dazu bringen, sich mit ihr zu identifizieren.

Dies gilt natürlich umgekehrt für die Antagonistin.

In diesem Schritt geht es auch nur um die grobe Annäherung an die Charaktere. Der Feinschliff kommt später

Schritt 5: Worldbuilding

Zumindest bei Fantasy-Romanen enorm wichtig. Hier habe ich etwas dazu geschrieben. Aber auch bei anderen Genres ist das Setting wichtig und man sollte sich Gedanken machen, zu welcher Zeit und an welchem Ort auf der Erde der Roman spielen soll.

Schritt 6: Plotten

Meist fange ich mit dem 7-Punkte-System von Dan Wells an. Irgendwann einmal habe ich mir eine praktische Excel-Vorlage gebastelt. Hierbei sind auch die Subplots berücksichtigt. Ist die ausgefüllt, schreibe ich meist noch eine ausführliche Zusammenfassung der Handlung. Das kann über mehrere Seiten gehen.

Wenn nötig, schreibe ich diese Zusammenfassung aus der Sicht jedes wichtigen Charakters. Meistens bette ich das in das erste Dokument mit ein – etwas chaotisch für Außenstehende, aber ich hab da so mein eigenes System entwickelt. Für dich ist es wahrscheinlich leichter, jedes Mal ein Extra-Dokument anzulegen.

Du kannst natürlich auch nach der Heldenreise vorgehen. Oder nach der Schneeflockenmethode. Finde deine eigene Plotmethode. Dieser Artikel kann dir ein paar Möglichkeiten aufzeigen.

Schritt 7: Nochmals die Charaktere überprüfen

Brauche ich alle, ist jemand überflüssig? Manchmal hilft es, kurz auszuformulieren, was der einzelne Charakter zur Geschichte beiträgt. Die Charakterbögen sollte man in diesem Schritt ergänzen, also alles zum Hintergrund der Charaktere, ihren Zielen, Wünschen, Eigenheiten und was sonst noch für die Story wichtig ist.

Schritt 8: Bilder suchen

Wer die Zeit hat, kann auch noch im Netz nach hübschen Bildern für die Hauptfiguren, Schauplätze, Szenen, … suchen. Bilder können unglaublich inspirieren und motivieren. Und das brauchen wir ja für den NaNo.

Schritt 9: Titel ausdenken

Wenn du dich beim NaNo anmeldest, brauchst du sowieso einen Arbeitstitel für dein Buch.

 

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Vielleicht mag jemand lieber zuerst plotten und dann die passenden Charaktere suchen. Das kann jeder selbst entscheiden.

 

Andere Ideen zur Vorbereitung

Wenn das Grundgerüst deines Romans steht, kann der November eigentlich kommen. Aber du kannst immer noch etwas tun!

Gestalte dein Arbeitsumfeld ablenkungsfrei

Ein chaotischer Schreibtisch kann dich blockieren, indem er dir alle möglichen Ablenkungen bietet. Umgib dich stattdessen mit inspirierenden Bildern und bereite dir schon mal eine Tabelle (oder was auch immer) für deinen Wordcount vor. Wenn du künstlerisch veranlagt bist, wäre ein Scrapbook was für dich. Schau mal hier, was das ist.

Du könntest dir auch eine neue Tee- oder Kaffeetasse kaufen. Ich bin mir sicher, du brauchst sie beim NaNo!

Eine wunderbare Vorbereitung für den Schreibmonat ist es auch, sich rechtzeitig geeignete Apps auf deinen Computer, Laptop oder Handy zu laden. Sie können z.B. das Internet blockieren und den Bildschirm frei von Ablenkungen halten. Du kannst auch inspirierende Musik vorbereiten, die dich beim Schreiben begleitet (das wäre eher nichts für mich, ich brauche Stille).

Um ein Beispiel für eine Blockadeapp zu nennen: es gibt eine App namens forest, die einen Baum wachsen lässt. Klickst du auf eine andere App, geht der Baum kaputt.

Hier stellt Autorin Julia K. Stein Apps vor, die speziell für den NaNo brauchbar sind: https://www.youtube.com/watch?v=2Oa0L-JdF-Q

Melde dich an

Auf der Seite nanowrimo.org kannst du dich jetzt schon anmelden. Leg dein Autorenprofil an, lade ein Cover für deinen Roman hoch (wenn du schon eins hast) und füge deinen Klappentext ein.

Hier kannst du auch schon mal hineinschnuppern. Vielleicht findest du den einen oder anderen nützlichen Tipp für dich. Es gibt auch Vorlagen für alles Mögliche zum Herunterladen, was dir vielleicht die Planung erleichtert.

Natürlich brummt der NaNo auch auf anderen sozialen Plattformen. Für Twitter habe ich das hier gefunden: https://twitter.com/GerNoWriMo

Aber auch bei Facebook und Instagram und so weiter brauchst du nur NaNoWriMo 2020 eingeben, dann wirst du überschüttet mit interessanten Seiten.

Besorg dir Schreibbuddys

In der deutschsprachigen Community hier findest du ziemlich sicher einen Schreibbuddy. Vernetze dich.

Okay, ich gebe zu, ich habe es nie gemacht. Nein, ich bin kein Sozialmuffel, sondern mit vier schulpflichtigen Kindern, einem Job, einem Mann, Hund und Garten brauche ich schlicht die Zeit zum Schreiben. Das ist zwar schade, aber okay. Da ich mich gut selbst motivieren kann, ist es nicht so schlimm.

Aber für dich mag das anders sein. Also schau ruhig mal rein! Wenn es mal mitten im November hängt, bist du eventuell froh, ein paar Fragen loswerden zu können. Vielleicht findest du auch Leute, die du in deiner Gegend real treffen kannst. Das hätte ich mir gewünscht, aber ich wohne so weit ab vom Schuss, das ist schwierig …

Plane vor

Leg dir möglichst keine Termine in den November. Kauf die Weihnachtsgeschenke doch schon jetzt! Und zum Zahnarzt kannst du auch im Dezember noch gehen.

 

Du siehst, es gibt schon im September und Oktober eine Menge zu tun. Also los geht’s.

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